Lohne. Den Schritt aus der Isolation geschafft haben 35 Frauen aus dem Landkreis Vechta. Allesamt Bezieherinnen von Arbeitslosengeld II und zu 90 Prozent alleinerziehend haben sie am Projekt „Perspektive II“ des Caritas-Sozialwerks (CSW) teilgenommen, das am Mittwoch, 28. Februar, offiziell zu Ende ging.
Eine der Frauen war Kerstin Pachale. „Ich war zehn Jahre lang arbeitslos“, erzählt sie. Zwar habe es für die heute 38-Jährige zwischendurch immer wieder Jobs gegeben, aber eben nie eine feste Stelle. Auch wenn im Anschluss an die 12-monatige Maßnahme für die Mutter einer 17-jährigen Tochter nur eine Ausbildung in Aussicht steht, habe sich die Zeit dennoch gelohnt.
„Ich weiß heute, dass ich arbeiten kann“, sagt die junge Frau, die während des Kurses mit den Schwerpunkten „Hauswirtschaft und Handel“ vier verschiedene Arbeitsfelder kennen gelernt hat. Ein Projekt, mit dem die Caritas bei der ARGE im Landkreis Vechta „offene Türen eingerannt hat“, resümiert ARGE-Leiter Heinrich Hoppe. Denn rein statistisch seien Frauen vom Problem der Arbeitslosigkeit stärker betroffen, fasst Hoppe zusammen.
So seien 55 Prozent der „Kunden“ der ARGE Frauen. Unter allen Bezieherinnen von Arbeitslosengeld II wiederum seien 26 Prozent alleinerziehend.
So wie auch Simone Hellmich. Bereits im November 2006 habe die gelernte Arzthelferin einen unbefristeten Vertrag in einem Sanitätshaus bekommen. Eine Wende, über die sich nach zweijähriger Arbeitslosigkeit auch ihr 13-jähriger Sohn freue.
Neben Simone Hellmich konnten acht weitere Frauen in eine sozialversicherungspflichtige Stelle vermittelt werden, acht in einen 400-Euro-Job und zwei in eine Umschulung, berichtete Caritas-Projektleiterin Betti Kemlein. Ein Ergebnis, über das sich auch CSW-Verwaltungsleiter Reinhard Möller freut.
Ab sofort gibt es für einheimische Frauen oder welche mit Migrationshintergrund eine neue Trainingsmaßnahme mit Namen „EVA“ (= Eingliederung durch Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt). Wie auch Perspektive II wird sie durch die „Arbeitsgemeinschaft Vechta (ARGE)“ sowie den Europäischen Sozialfonds gefördert. Weitere Infos beim Caritas-Sozialwerk, Betti Kemlein, Tel. 04442/9341-0 oder bei der Agentur für Arbeit.
Dietmar Kattinger, Referent
für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 04441/8707-640