Vechta / Hildesheim / Papenburg (LCV) „ Selbstbestimmung und Teilhabe“, das „Gespräch über Inhalte statt nur über Geld“ sowie Verbesserungen im Bereich des Wohnens: So lauten die zentralen Forderungen der „Arbeitsgemeinschaft der Caritas-Einrichtungen der Behindertenhilfe in Niedersachsen“.
Formuliert wurden sie bei einem Pressegespräch im Rahmen des 5. Tages der Behindertenhilfe zum Thema „Vision 2010. Unbehindert miteinander die Zukunft gestalten“ am Donnerstag, 23. Juni 2005, in Cloppenburg-Stapelfeld. 150 Mitarbeiter, Eltern von Betroffenen und Behinderte selbst haben an der Tagung teilgenommen.
Eine Fixierung auf den Arbeitsmarkt innerhalb der Sozialpolitik beklagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Dr. Hans-Jürgen Marcus (Hildesheim). Bestimmte Gruppen, die im betriebswirtschaftlichen Sinne nichts produzieren können, gerieten hierbei aus dem Blick, kritisierte der Caritasdirektor im Bistum Hildesheim.
Dass die Zahl der Behinderten „zum Teil dramatisch ansteigt“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Caritas-Arbeitsgemeinschaft, Hans-Heinrich Hebler (Papenburg). Einer der Gründe sei die gestiegene Lebenserwartung von Menschen mit Behinderungen.
Während einerseits die Zahl der Kinder mit Down-Syndrom abnehme, gebe es andererseits eine starke Zunahme verhaltensauffälliger Kinder, beschieb Hebler. Die Symptome reichten von autistischem bis hin zu autoaggressivem Verhalten, erläuterte der Vechtaer Caritas-Referent für Behindertenhilfe, Josef Wolking.
Zur niedersächsischen Caritas-Arbeitsgemeinschaft der Behindertenhilfe gehören 29 Mitglieder (Bistum Osnabrück: 11, Bistum Hildesheim: 9, Offizialatsbezirk Oldenburg: 9), die 6.500 Plätze für Menschen mit Behinderungen vorhalten und rund 4.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Dietmar Kattinger,
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 04441/8707-640