Geschichte der Caritas im Oldenburger Land
Im alten rein evangelisch-lutherischen Herzogtum Oldenburg wurde im 18. Jh. für die wenigen Katholiken der Residenzstadt Oldenburg (Soldaten, Händler und Botschaftspersonal) ein katholischer Seelsorger zugelassen, der der nordischen Mission unterstand. Als 1803 die Fürstbistümer aufgelöst wurden, kamen die Ämter Vechta, Cloppenburg und Friesoythe, welche seit dem Mittelalter im münsterschen Besitz waren (Oldenburger Münsterland), zum Herzogtum Oldenburg, während der emsländische Teil zu Osnabrück (Königreich Hannover) kam.
Wenig später erhielt das Herzogtum Oldenburg vom Königreich Hannover die Gemeinden Damme und Neuenkirchen. Dadurch hatte es der oldenburger Herzog mit drei katholischen Behörden zu tun: (Nordische Mission, Generalvikariat Osnabrück und dem Generalvikariat Münster)
In Verhandlungen mit dem Vatikan (Konvention von Oliva, 1830) wurde vereinbart, in Vechta für alle Katholiken im Herzogtum Oldenburg ein eigenes Generalvikariat (Bischöfliches Offizialat) zu errichten, das anschließend unmittelbar dem Bischof von Münster unterstellt wurde. Dadurch entstand die heute noch gültige Rechtslage, dass der Bischof von Münster eine Behörde für den westfälischen Teil (Generalvikariat Münster) und eine zweite für den oldenburgischen Teil des Bistums hat (Offizialat in Vechta).
Analog dieser rechtlichen Trennung der Bistumsteile gibt es einen Diözesan-Caritasverband für den nordrhein-westfälischen Teil sowie den ‚Landes-Caritasverband für Oldenburg‘ für den oldenburgischen Teil der Diözese. Nach der Auflösung des Landes und Freistaates Oldenburg (1946) blieben diese kirchlichen Strukturen bestehen und wurden im niedersächsischen Konkordat bestätigt.
Innerhalb des Landes Niedersachsen bestehen die drei eigenständigen Caritasverbände: der für die Diözese Hildesheim, für die Diözese Osnabrück sowie der Landes-Caritasverband für Oldenburg.