Hohe Nachfrage nach Vortag zu Langzeit-Folgen von Corona-Infektionen - Nach wie vor nicht "die eine Tablette" gegen die Erkrankung - Corona-Expertin aus Hannover referierte
Lohne / Landkreis Vechta (LCV) Langfristige Folgen einer Corona-Infektion ernst zu nehmen und sich an ein Post-Covid-Zentrum zu wenden: Dazu hat Dr. Meike Dirks am Montag, 23. September, im Lohner Facharztzentrum aufgerufen.
Zehn bis 20 Prozent aller Corona-Infizierten hätten laut Weltgesundheitsorganisation länger als zwölf Wochen mit den Folgen der Krankheit zu tun. Damit leiden sie am "Post-Covid-Syndrom", sagte die Neurologin und Mitarbeiterin der Post-Covid-Studienambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover.
Darunter mehr Frauen als Männer, berichtete Dirks auf Einladung der Kontakt-und Beratungsstelle Selbsthilfe des Landes-Caritasverbandes vor rund 50 Interessierten. Unter den Zuhörern waren sowohl Betroffene und als auch medizinisches Fachpersonal.
Nach wie vor gebe es nicht "die eine Therapie und nicht die eine Tablette" gegen Post-Covid-Erkrankungen, berichtete Dirks, die selbst rund um das Corona-Virus forscht.
Wovon sie deutlich abrät, ist, zehn Medikamente für teils hohe Preise gleichzeitig einzunehmen. Sondern wenn, dann für eine gewisse Zeit ein Medikament auszuprobieren, um dessen Wirkung für sich zu testen.
Ausdrücklich empfahl sie die Methode des "Pacing": Meint, zu lernen, das eigene Tempo für sich herauszufinden. Morgens zu erforschen, wie hoch das Energie-Level für den Tag sei und ihn dann entsprechend zu planen. Das könne bedeuten, nach dem Ausräumen der Spülmaschine für dreißig Minuten Pause zu machen.
Grundsätzlich normal seien Covid-Symptome bis zu vier Wochen nach einer Corona-Infektion. Ab zwölf Wochen spricht Dirks vom Post-Covid-Syndrom.
Häufigstes Symptom sei Müdigkeit gefolgt von Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit oder Leistungseinschränkung. Oft litten die Betroffenen auch unter Schlaf- oder Gedächtnisstörungen oder unter einem erhöhten Ruhepuls. Wichtig für eine Post-Covid-Diagnose sei allerdings, dass alle anderen Krankheiten durch den Hausarzt und wenn notwendig Fachärzte vorher ausgeschlossen wurden.
Äußerst wertvoll sei es, etwa in Selbsthilfegruppen "im Austausch zu bleiben und zu wissen, dass man nicht alleine ist", ermutigte die Medizinerin. Hilfreich sei auch, "zu akzeptieren, dass es ist, wie es ist", sagte Dirks.
Weitere Infos bei der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe, Bettina Rühlmann, Tel. 04441/8707-0. Melden können sich dort auch Interessierte an einer Selbsthilfegruppe für Post-Covid-Betroffene.
Pressemitteilung
Bei Post-Covid auf das Energie-Level achten
Erschienen am:
25.09.2024
Beschreibung