Belarussischer Caritas-Direktor aus Bistum Grodno zu Gast in Vechta - Malteser seit über 25 Jahren im Land aktiv - Vechtaer Offizial sagt weitere, verlässliche Hilfe zu
Vechta / Oldenburger Land (LCV) Die soziale Lage in Belarus hat sich stark verschlechtert. Das hat am Freitag, 7. Januar, der Direktor des Diözesan-Caritasverbandes Grodno, Dr. Roman Raczko, anlässlich eines Besuches in Vechta berichtet.
So seien die Preise beispielsweise für Lebensmittel, Medikamente oder Baumaterial in dem Land mit seinen 9,4 Millionen Einwohnern stark gestiegen. Die Inflationsrate liege bei zehn Prozent, informierte der 42-Jährige aus Grodno, einer Stadt mit 370.000 Einwohnern, rund 1300 Kilometer östlich von Vechta im Dreiländereck Polen, Litauen und Belarus gelegen.
Das Rentenniveau sei von durchschnittlich 150 Euro pro Monat weiter gesunken, so der katholische Priester. Die monatliche Zuwendung für Sozialhilfeempfänger betrage 50 Euro. Arbeitslose erhielten keine finanzielle Unterstützung.
Zweimal wöchentlich versorge die Caritas im Bistum Grodno die Flüchtlinge an der Grenze zu Polen nach wie vor mit Lebensmitteln, sagte Raczko. Von ehemals 3.000 Personen lebten dort noch 600 Erwachsene und 200 Kinder in einer Lagerhalle. Eine Perspektive gebe es für diese Personen nicht.
Der Vechtaer Offizial und Weihbischof Wilfried Theising dankte neben der Caritas vor allem den Maltesern im Oldenburger Land, die seit über 25 Jahren eine enge Partnerschaft mit Belarus pflegen. Derzeit werden über den Vechtaer Malteser-Auslandsreferenten Michael Daemen, gleichzeitig Belarus-Beauftragter der Malteser in Deutschland, 20 Projekte mit Mitteln aus der gesamten Bundesrepublik gefördert.
Mit 25.000 Euro werden Landes-Caritasverband und Offizialat die Gehälter von 15 Mitarbeitenden der Caritas im Bistum Minsk für die kommenden sechs Monate sichern.
Eine Unterstützung, die gerade in der jetzigen Krise wertvoll sei und mit der die Menschen in Belarus auch weiterhin rechnen können, versicherte der Vechtaer Offizial.
Weitere Stationen der Reise von Raczko sind Düsseldorf, Aachen, Trier und München-Freising. Orte, von denen aus die Caritas in Belarus ebenfalls unterstützt wird.
Am Treffen nahmen darüber hinaus Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe, Malteser-Diözesanleiter Ludger Ellert sowie Malteser-Geschäftsführer Frank Rieken teil.
Pressemitteilung
Belarus: Soziale Lage hat sich stark verschlechtert
Erschienen am:
10.01.2022
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