Lastrup
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Den Einsatz von
Bürgern für das Gemeinwohl hat der Parlamentarische Staatssekretär des
Bundesfamilienministeriums, Dr. Hermann Kues, angemahnt. „Unsere
sozialpolitische Debatte ist heute nicht selten zu einer Gelddebatte geworden“,
sagte der CDU-Politiker am Freitag, 23. August, im Rahmen des 100-jährigen
Jubiläums des St. Elisabeth-Stiftes in
Lastrup
(Landkreis Cloppenburg).
„Ohne
Menschen, die anpacken, die etwas mehr als das Normale tun, wird Gesellschaft
nicht gelingen“, sagte er vor 130 Zuhörern, darunter Bundes- und
Landtagsabgeordnete. Der Ruf nach dem Staat erfolge häufig vorschnell, kritisierte
Kues. „Der Staat muss die Rahmenbedingungen schaffen, er muss aber nicht alles
selbst übernehmen.“ Der Sozialstaat lebe vom Engagement von unten.
Ausdrücklich
dankte der Bundespolitiker allen, die sich im Elisabeth-Stift engagieren. Der
Umgang mit Bedürftigen „ist zweifellos der Prüfstein für eine menschenwürdige
Gesellschaft.“ Kues: „Das ist unser Menschenbild. Niemand darf zurückgelassen
werden.“ Alle Menschen bräuchten eine faire Chance. „Auch die Menschen, die zu
uns gekommen sind.“
Im
Blick auf aktuelles Ringen um Krankenhäuser dankte Weihbischof Timmerevers in
seiner Predigt denjenigen Entscheidungsträgern, „die in den 70er und 80er
Jahren den Mut hatten, etwas ganz Neues zu denken.“ Das frühere Krankenhaus in
seine heutige Form umzuwandeln sei aus heutiger Sicht „eine richtige
Entscheidung gewesen“.
Gottes-
und Nächstenliebe bilden die unzertrennlichen Seiten der gleichen Medaille,
sagte Timmerevers eindringlich. Dies sei der tiefste Grund, warum sich Kirche
in Krankenhäusern und Altenheimen engagiere. Timmerevers: „Das macht die
Qualität einer kirchlichen Einrichtung aus: dass da Menschen sind, die sich im
Wissen, selbst von Gott geliebt zu sein, dem Nächsten zuwenden.“
Zu
Recht dürften Kranke und Alte in kirchlichen Einrichtungen höchsten
medizinischen und pflegerischen Standard erwarten. „Der Kopf wird nicht
ausgeschaltet, aber das Herz wendet sich gleichzeitig dem Herzen zu“, beschrieb
der
Vechtaer
Offizial den Ansatz caritativen Tuns.
Auch wenn dies ein schwieriger Anspruch sei, dürfe er nicht aufgegeben werden.
Die
Neujustierung von Vertrauen und Kontrolle forderte Caritasdirektor Dr. Gerhard
Tepe ein. In Anbetracht von bis zu 20 unterschiedlichen Überprüfungen von
Altenhilfeeinrichtungen gelte es, „die Kontrolle auf ein sinnvolles Maß zurück
zu fahren.“
Zum
St. Elisabeth-Stift
Lastrup
gehören ein
Altenpflegeheim mit 51 Plätzen, ein psychiatrisches Pflegeheim mit 61 Plätzen,
ein Wohnheim mit 24 Plätzen sowie eine Tagespflege mit 14 Plätzen. Beschäftigt
werden 140 Mitarbeiter, die sich auf 80 Vollzeitstellen verteilen.
Dietmar
Kattinger
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 04441/8707-640