Caritas im Oldenburger Land warnt vor leichtfertigem Umgang mit Lockerungen im Hinblick auf alte Menschen – Auch Altenheimbewohner und ihre Angehörigen tragen Verantwortung
Vechta / Oldenburger Land (LCV) Auf die Zweischneidigkeit der Lockerungen in der Altenpflege weist der Referent für Altenhilfe des Landes-Caritasverbandes für Oldenburg, Bernhard Bruns, hin. Zwar freue er sich ebenso wie alle Verantwortlichen über die neuen Möglichkeiten eines persönlichen Wiedersehens mit den Bewohnern der Altenheime. „Wer würde das nicht!“
Gleichzeitig weist Bruns darauf hin, dass die Lockerungsmaßnahmen zu einem erhöhten Risiko der Weiterverbreitung des Virus führen. Bruns: „Da die Bewohner in den Pflegeeinrichtungen ebenso Teil der Gesellschaft sind, ist bei den notwendigen Lockerungen auch dort ein erhöhtes Gefährdungspotential anzunehmen.“
„Jeder Altenheimbewohner muss entscheiden, ob es sinnvoll ist, dass er oder sie selbst in den Supermarkt geht, um sich eine Zeitschrift zu kaufen, oder ob er eine Pflegekraft oder einen Angehörigen darum bittet.“ Auch trügen die Angehörigen einen Teil der Verantwortung, wenn sie Großmutter oder Großvater für ein Wochenende zu sich ins häusliche Umfeld holten und dort nicht auf Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel einen ausreichenden Abstand achten würden. Gleiches gelte für Besuche in den Heimen.
Bruns: „ Die Einrichtungen der Altenhilfe tun alles in ihrer Kraft Stehende, um die Bewohner der stationären Einrichtungen, die Gäste der Tagespflegen und die von den Sozialstationen betreuten Menschen vor einer Corona-Infektion zu schützen“, so der Altenhilfereferent. „Wir können jedoch nicht die alleinige Verantwortung tragen.“
Die Krise sei längst nicht vorbei, mahnt der Caritas-Referent. Sein Wunsch und Appell: „Alle Beteiligten müssen weiterhin risikobewusst und eigenverantwortlich ihren Anteil zur Prävention leisten.“