Oldenburg, 27.10.
Schwangerschaftsberatung, Betreuungsverein, Familienpaten, Babylotsen, Sozialkaufhäuser, die Online-Beratung „gewaltlos.de“, bis 1984 ein Mädchen- und Mütterheim und seit 2016 die Hebammenzentrale. Seit der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) 1929 in Oldenburg - damals als eine der ersten Frauenorganisationen in der Stadt - gegründete wurde, hat er das soziale Leben hier entscheidend mitgeprägt. Heute feierte der Verband mit vielen Gästen seinen 90. Geburtstag. Den Festgottesdienst in der vollbesetzten Forumskirche St. Peter zelebrierte Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta. Musikalisch gestaltet wurde die Messfeier von der Chorgemeinschaft St. Willehad unter Leitung von Manuel Uhig. Es sei der schönste Gottesdient seit langem gewesen, gab die Skf-Vorsitzende Uta Tebben-Spanke beim anschließenden Festakt im Forum St. Peter die Stimmung einiger Gäste wieder.
Menschen in Not bräuchten eine Aufmerksamkeit, die nicht an der Oberfläche bleiben dürfe, sagte Weihbischof Theising im Gottesdienst. Not könne man nur sehen, wenn man auch da sei. Er sei allen Frauen dankbar, die sich in der Vergangenheit beim SkF engagiert hätten und auch denen, die es in Zukunft tun würden. Denn die Nöte der Menschen würden sich nicht verändern. „Ihr Dienst“, sprach er die vielen SkF-Mitgliederinnen an, „ist für viele Menschen von großen Bedeutung. Wenn Sie Menschen begleiten, ist das in erster Linie ein caritativer Dienst. Aber Sie verkünden damit auch das Evangelium.“ Wer sich zu den Armen und Bedürftigen neige, habe bei Gott ein großes Ansehen. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie immer wieder Menschen eine Hoffnung sind und Tag für Tag die Erfahrung machen, dass Gott Freude hat an dem Dienst, den sie den Menschen tun,“ schloss der Weihbischof seine Predigt.
Von einer beispiellosen Erfolgsgeschichte hinsichtlich des SkF sprach Bürgermeisterin Petra Averbeck, die beim Festakt herzliche Grüße des erkrankten Oberbürgermeisters Jürgen Krogmann überbrachte. Alle gesellschaftlichen und politischen Veränderungen hätten dem Verein nichts anhaben können. Mit Bewunderung zählte sie die vielen Arbeitsfelder des Skf in Oldenburg auf und betonte die gute Kooperation mit der Stadt. „Mit ihrer Arbeit bereichern Sie das Leben in unserer Stadt und leisten einen wichtigen Beitrag für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt“, dankte sie dem Skf. „Bitte verfolgen Sie diesen Weg auch in Zukunft weiter.“ Sollte es mal Probleme geben, stehe sie als Ansprechpartnerin jederzeit zur Verfügung.
Von unermüdlichem Einsatz des Skf sprach auch Dr. Gerhard Tepe, Direktor des Landes-Caritasverbandes Oldenburg. In seinen 90 Jahren hätte sich der SkF Oldenburg zu einer kompetenten Anlaufstelle mit vielfältigen Beratungsangeboten entwickelt, die ehren- und hauptamtlichen Kräfte würden einen unschätzbaren Dienst für Kirche und Gesellschaft leisten. Er sei immer wieder fasziniert von dem Engagement der Skf-Frauen, von ihrer Energie, Kreativität, Hartnäckigkeit, damit die Not der Menschen durch konkrete Maßnahmen gelindert werde. „Mit dieser Frauen-Power leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere Kirche“, dankte er ihnen.
Ludger Heuer
Foto (Heuer): v.l. Weihbischof Wilfried Theising, Skf-Geschäftsführerin Ruth Hörnis, Skf-Vorsitzende Uta Tebben-Spanke, Anja Niebur (Vorstand Skf), Bürgermeisterin Petra Averbeck, Maria Laker und Marlene Kuhlmann (beide Vorstand Skf) und Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe.