Vechta (LCV) Auf eine
„bedrohliche Entwicklung“ im Bereich der Jugendsozialarbeit als Folge des
Hartz-Konzeptes wiesen am Donnerstag, 27. Februar, der Vorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft katholische Jugendsozialarbeit Region Nord, Caritasdirektor
Paul Schneider, sowie der Geschäftsführer der
„Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Jugendsozialarbeit und Berufshilfe
im Oldenburger Land“, Josef Hilgefort vor der Presse hin. Wesentliche Ursache
dafür sei, dass sich das „Arbeitsamt trennen werde von sogenannten
Nicht-Vermittelbaren“.
Im Oldenburger Land führe dies bereits jetzt zu schmerzhaften Folgen für
die katholische Jugendsozialarbeit: Die Jugendwerkstatt Holdorf müsse zum 30.
April geschlossen werden.
Nicht verlängert werden könne die Qualifizierungs-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
auf dem "Niels Stensen Hof" in Lastrup.
Nicht verlängert werden können außerdem die Projekte „Cafe Job“
(Cloppenburg), Projekt „Integra“ (Friesoythe) sowie das Projekt „Blickpunkt“ in
Brake. Dadurch fallen 38 Plätze für benachteiligte Jugendliche sowie sechs
Arbeitsplätze für Anleiter weg.
Jedoch seien auch alle anderen Stellen im Bereich katholischer Jugensozialarbeit
gefährdet, die im Oldenburger Land durch die Arbeitsämter finanziell gefördert
werden, sagte Hilgefort. Dies seien 144 Teilnehmerplätze sowie weitere 17
Stellen für pädagogische Mitarbeiter.
Das Gesamtangebot der Jugendsozialarbeit sieht Caritasdirektor Schneider
bereits dadurch in Gefahr, dass einzelne Bausteine aus dem Angebot
herausgebrochen würden. Als Ausweg sehen Schneider und Hilgefort eine
„staatliche Lösung für die schwer vermittelbaren Jugendlichen“, die durch die
geplanten Kürzungen sonst durch das Netz sozialer Hilfe fallen würden. Da dies
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, könne die Kirche für die langfristige
Finanzierung nicht in die Bresche springen.
Dabei seien viele auf Unterstützung angewiesen, mahnten die Verantwortlichen.
„Zehn Prozent der Schulabgänger brauchen Hilfen auf dem Weg in den Beruf“,
sagten Schneider und Hilgefort. Völlig offen sei, wer sich künftig um diese
Gruppe kümmern werde.
Zur Region Nord der katholischen Jugendsozialarbeit gehören das Erzbistum
Hamburg, die Diözesen Osnabrück und Hildesheim, sowie der Offizialatsbezirk
Oldenburg.
Dietmar Kattinger
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 04441/8707-40