Weihbischof Wilfried Theising trifft Caritas-Mitarbeitende aus Migrationsbereich - Einzelschicksale häufig sehr belastend
Vechta / Oldenburger Land (LCV) An das erfolgreiche Prinzip der ‚Subsidiarität‘ hat Weihbischof Wilfried Theising am Freitag, 13. Dezember, erinnert. Dass der Staat beispielsweise in der Sozialarbeit auf die jeweils kleinere Einheit vertraut hat, habe Deutschland "viel Segen gebracht", sagte Theising. "Ein solches Erfolgsmodell sollten wir nicht schleichend aufgeben", appellierte er an Entscheidungsträger im Rahmen eines Treffens mit den Mitarbeitenden der katholischen Migrationsarbeit im Oldenburger Land.
Gleichzeitig dankte der Offizial im Vechtaer ‚Haus der Caritas‘ den Männern und Frauen, die auf Grund von berührenden Einzelschicksalen oft einer starken psychischen Belastung ausgesetzt seien.
Etwa dann, berichtete Elisabeth Vodde-Börgerding (Damme), wenn an einem Freitag um 13 Uhr 25 rumänische Personen - davon zwölf Kinder - vor ihrer Bürotür stünden, weil diesen von einer insolvent gewordenen Ausstallungsfirma plötzlich gekündigt wurde. Es belaste sie sehr, wenn sie diesen Personen außer der Beschaffung von Lebensmitteln von der Dammer Tafel nicht habe weiter helfen können.
Etwa dann, berichtete Elisabeth Vodde-Börgerding (Damme), wenn an einem Freitag um 13 Uhr 25 rumänische Personen - davon zwölf Kinder - vor ihrer Bürotür stünden, weil diesen von einer insolvent gewordenen Ausstallungsfirma plötzlich gekündigt wurde. Es belaste sie sehr, wenn sie diesen Personen außer der Beschaffung von Lebensmitteln von der Dammer Tafel nicht habe weiter helfen können.
Eine Praxis, die auch Josef Kleier aus der Beratungsstelle für Werkvertragsarbeiter erlebe: Menschen aus Osteuropa wüssten oft nicht, was sie unterschreiben würden. Bei einem Sechs-Monatsvertrag werde ihnen häufig gekündigt, sobald sie krank würden. Rechtlich zustehender Urlaub von 15 bis 20 Tagen werde nach einem Jahresvertrag nicht gewährt oder stattdessen auch nicht ausgezahlt. Wenn diese Menschen nicht wie Mitbürger behandelt würden, "fällt uns das irgendwann auf die Füße", machte der Jurist deutlich.
Belastend für die Beraterinnen sei auch die Zunahme von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen durch komplizierte oder nicht mehr mögliche Familiennachzüge aus Kriegsgebieten.
Von einer Zunahme von Vorwürfen an Ehrenamtliche in der Migrationsarbeit berichtete Johannes Lamping: Sätze wie ‚Jetzt muss aber doch mal Schluss sein damit‘" den freiwillig Tätigen gegenüber seien keine Seltenheit.
Die katholische Migrationsarbeit im Oldenburger Land berät und betreut pro Jahr rund 2.500 Personen. Angefangen von der Beratung von zugewanderten Jugendlichen und Erwachsenen über die Arbeit in 15 Flüchtlingswohnheimen oder Projekten wie "Respekt Coaches". Gefördert wird in Letzterem die Demokratiefähigkeit von Schülern.
Die katholische Migrationsarbeit im Oldenburger Land berät und betreut pro Jahr rund 2.500 Personen. Angefangen von der Beratung von zugewanderten Jugendlichen und Erwachsenen über die Arbeit in 15 Flüchtlingswohnheimen oder Projekten wie "Respekt Coaches". Gefördert wird in Letzterem die Demokratiefähigkeit von Schülern.