Cloppenburg-Stapelfeld.
Tipps zum Umgang mit der
Krankheit Epilepsie gab am Dienstag, 9. Oktober, der Leiter der Neurologischen
Klinik des Diakoniekrankenhauses in Rotenburg Wümme, Dr. Frank Bösebeck.
Danach solle man bei einem Epilepsieanfall auf keinen Fall
etwas in den Mund stecken. Auch nicht – wie im Volksmund oft geraten – einen
Keil. „Dessen Spitze könnte abgebissen und vom Patienten verschluckt werden“,
warnte der Neurologe und Epilepsie-Experte bei einer Fachtagung des
Landes-Caritasverbandes vor rund 90 Teilnehmern.
Bösebeck habe noch keinen Patienten erlebt, der sich seine
Zunge abgebissen hätte, begründete er seinen Ratschlag.
Auch solle man bei Anfällen mit seinen Fingern nie „die Zahnreihe
des Betroffenen überschreiten“, sagte Bösebeck. „Die Kraft ist so groß, dass
der Finger ab ist“.
Wichtig sei hingegen, während eines Anfalls dem Betroffenen
etwas unter den Kopf zu legen, sowie Hilfe anzubieten, sobald der Anfall vorbei
sei. Nicht immer wollten die Betroffenen allerdings in eine Klinik eingeliefert
werden. 95 Prozent aller epileptischen Anfälle höre von alleine wieder auf.
Um während eines Anfalls die Gefahr des Ertrinkens in der
Badewanne zu vermeiden, riet Bösebeck Epileptikern nur zu duschen, anstatt zu
baden. Autofahren dürften sie, wenn sie ein Jahr lang keinen epileptischen
Anfall bekommen haben.
Im Rahmen der Fachtagung, unterstützt durch die
Karl-Heinrich-Linde-Stiftung in Damme und dem Oldenburgischen Generalfonds,
wurde die Gründung einer Selbsthilfegruppe für an Epilepsie Erkrankte vorbereitet.
Weitere Interessierte können sich melden bei der Cloppenburger Kontaktstelle
für Selbsthilfegruppen, Rita Otten, Tel. 0471/185872.
Dietmar Kattinger Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 04441/8707-640