Visbek
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In Gegenwart von rund 100 Gästen hat Weihbischof
Heinrich Timmerevers am Freitag, 31. Mai, das neu errichtete Pflegezentrum St.
Benedikt in Visbek (Landkreis Vechta) gesegnet.
Als Leitfigur für
Menschen, die an ihrem Lebensabend angekommen sind, hat Timmerevers dabei den greisen
Simeon aus dem Lukasevangelium bezeichnet.
Der Hochbetagte sei
ein Mensch, der das Warten durchgehalten habe. „Simeon hat sich nicht durch die
Enttäuschungen des Daseins entmutigen lassen, ist nicht
irre
geworden
an den Widersprüchen des Lebens“, sagte der
Vechtaer
Offizial. Darin sei er ein Vorbild für alle Menschen. „Immer müssen wir unser
Leben ausrichten als Wartende auf Gott“, ermutigte Timmerevers. Nie dürfe die
Hoffnung auf den Heiland aufgegeben werden.
Das Pflegezentrum sei
gleichzeitig eine Herausforderung für die Gemeinde, führte der Offizial vor
Augen. Aus der Hospizarbeit wisse man, dass Sterbende ihre Situation dann am besten
annehmen könnten, wenn sie liebende Menschen um sich wüssten.
Obwohl eine
Einrichtung wie die in Visbek für die Kirche eine wirtschaftliche
Herausforderung darstelle, „wird eine Gesellschaft daran erkennen, dass ihr
Christen seid, wenn ihr einander liebt bis zum letzten Atemzug.“
Erfreut zeigte sich Timmerevers
darüber, dass die Altar- und Kapellengegenstände der abgerissenen Kirche St.
Hedwig in
Hohenkirchen
(Landkreis Friesland) in der
Kapelle des neuen Pflegezentrums weiter verwendet würden.
Dafür, dass das
„schöne Haus“ nicht nur den Namen St. Benedikt mit der
Visbeker
Schule gemeinsam hat, freute sich Bürgermeister Gerd Meyer. Als Kooperation sei
vereinbart, dass Schüler der 9. Klasse mindestens einmal pro Woche das Heim
besuchen und nach ihren Möglichkeiten mithelfen würden.
Das Pflegezentrum St.
Benedikt Visbek bietet auf einem 8.000 Quadratmeter großen Gelände jeweils in
Einzelzimmern Platz für 44 Bewohner. Betreut werden sie von 23 Mitarbeitenden. In
den Einrichtungen St. Benedikt (Visbek), St. Franziskus (
Goldenstedt
)
sowie Haus Teresa und St. Hedwig-Stift (beide Vechta) bietet die St. Hedwig-Stiftung
als Träger insgesamt 253 Plätze an und beschäftigt rund 300 Mitarbeiter.
Die ersten
Überlegungen für den
Visbeker
Neubau stammen aus dem
Jahr 2007. Baubeginn war der 1. November 2011. Richtfest wurde im Mai 2012
gefeiert. Die Baukosten betrugen 3,6 Millionen Euro. Davon stammen 300.000 Euro
von der Deutschen Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne. 33 Bewohner sind
bisher in die neuen Räume eingezogen.
Unter den zahlreichen
Ehrengästen konnte der Vorsitzende der St. Hedwig-Stiftung, Propst Michael
Matschke
, auch den niedersächsischen Landtagsabgeordneten
Dr. Stephan Siemer begrüßen.
Dietmar
Kattinger
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 04441/8707-640