Cloppenburg (LCV) Eher ungewöhnlich: ein Linienbus mit Diepholzer Kennzeichen in der Cloppenburger Innenstadt. Doch am Donnerstag, 20. März, sind die 24 mitfahrenden Schülerinnen und Schüler der Sulinger Carl-Prüter-Schule in Sulingen nicht die einzigen der 600 Teilnehmer am 2. ‚Tag der Pflegeausbildung‘, die von weiter her kommen. Ihre Altersgenossen zwischen 15 und 18 nennen neben Molbergen, Lohne oder Neuenkirchen auch Papenburg, Surwold oder Gehrde als ihren Heimatort.
"Die Schüler waren sehr angetan von der Veranstaltung im letzten Jahr im Vechtaer Waldhof", begründet Lehrerin Stefanie Degen aus Sulingen die eineinhalbstündige Anreise mit den Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse. Ein Gewinn für die berufliche Orientierung. Und etwas Vergleichbares gäbe es im Raum Sulingen nicht, sagt sie.
Mit ‚vergleichbar‘ meint sie die Möglichkeit, etwa mit Kopfhörern, einer speziellen Brille und Gewichten am Körper ausgerüstet, zu spüren, wie es ist, älter zu werden und damit automatisch unbeweglicher. "Man sackt zusammen und geht automatisch nach vorne", erlebt beispielsweise Lydia Dieters ihr Experiment.
Lehrerin Manuela Grimm aus Surwold hat zwar dieses Jahr nur sechs Schüler mit in die Cloppenburger Stadthalle bringen können, aber immerhin drei davon wollen in den Pflegeberuf. Und: "Diese Dinge kann man nicht theoretisch vermitteln, man muss sie praktisch erleben", ist die Pädagogin überzeugt.
Die Gelegenheit dazu gibt es in Cloppenburg: Blutzucker messen lassen, jemanden professionell betten oder eine Person reanimieren sind Stationen, welche sowohl Lehrende aber überwiegend Lernende der Pflegeschulen in Cloppenburg, Damme, Lohne, Quakenbrück, Oldenburg und Vechta an diesem Tag unter dem Dach des Landes-Caritasverbandes als Veranstalter anbieten.
Etwas, das der 16-jährige Johan Hohnhorst aus Molbergen gerne ausprobiert. "Ich gehe ins Gymnasium, mache aber jetzt schon Praktika und kucke mich um", beschreibt er sein persönlich-berufliches Interesse für den Tag im Rahmen der oldenburgischen Caritas-Initiative ‚Pflege, Deine Zukunft‘.
Wie es ist, das Essen angereicht zu bekommen, testet Rebecca Unger aus Visbek am Stand der Lohner Krankenpflegeschule. Und rätselt, ob es Salami, gekochter Schinken oder doch Pilze waren, die ihr bei verbundenen Augen in den Mund geführt wurden.
Weitere Infos auch unter www.pflege-Deine-Zukunft.de.
Dietmar Kattinger
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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