Hannover / Vechta / Niedersachsen. Die Krankenhäuser in ganz Niedersachsen stehen vor großen finanziellen Herausforderungen, die sie allein nicht mehr bewältigen können. Für Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft wurde vom Land nun eine finanzielle Lösung gefunden. Kommunen können bis 2026 neue Schulden für ihre Kliniken aufnehmen, ohne dass dies bei der Überprüfung ihrer Haushaltspläne beanstandet würde.
"Wir sind einerseits dankbar für dieses deutliche Eingeständnis, dass Kliniken Hilfe brauchen", so Honorarprofessor Dr. Martin Pohlmann (Vechta), Sprecher der Caritas in Niedersachsen für das Thema Krankenhäuser und Hans-Joachim Lenke (Hannover), Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen. Das Wasser stehe aber allen Häusern bis zum Halse.
"Unsere kirchlichen Krankenhäuser leisten einen zentralen Beitrag zur flächendeckenden Sicherung der Gesundheitsversorgung in ganz Niedersachsen. Wenn es nicht auch für die freigemeinnützigen Kliniken eine klare finanzielle Unterstützung gibt, werden nicht wenige dieser Häuser Insolvenz anmelden müssen", so die beiden Vorstände weiter.
Im Namen aller katholischen und evangelischen Krankenhäuser in Niedersachsen fordern deshalb Lenke und Pohlmann das Land auf, die Finanzierungslücke zu schließen und alle Krankenhäuser bei der finanziellen Unterstützung gleich zu behandeln.
"Auch die freigemeinnützigen Krankenhäuser in Niedersachsen brauchen Hilfe, klare Signale im Hinblick auf ihre Fortexistenz sowie Planungssicherheit", so die beiden Sprecher.
Zum Hintergrund:
1. In Niedersachsen gibt es derzeit 165 Krankenhäuser. Rund ein Drittel davon stehen in freigemeinnütziger Trägerschaft, d.h. von Caritas, Diakonie oder dem Deutschen Roten Kreuz.
2. Der Landkreistag hat errechnet, dass alle Landkreise und kreisfreien Städte im Jahr 2023 zusammengerechnet ihre Krankenhäuser mit 586 Millionen Euro unterstützt haben. Damit wird das Ausmaß der Unterfinanzierung von Krankenhäusern deutlich. Im Durchschnitt entspricht das etwa 12 Mio. Euro pro Krankenhaus, die bislang aber nur für kommunale Krankenhäuser zur Verfügung standen.
Für Rückfragen stehen Ihnen Dr. Ulrike Single, Leitung Kommunikation und Diakoniepolitik sowie Dietmar Kattinger, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Caritas, zur Verfügung.
Kontakt:
Dr. Ulrike Single, Bereichsleitung, Kommunikation und Diakoniepolitik Tel: 0511 3604 -402,
Mail: ulrike.single@diakonie-nds.de
Dietmar Kattinger, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Caritas Tel: 04441 8707-640,
Mail: kattinger@lcv-oldenburg.de