Vechta (LCV). „Soziale Netzwerke sind Teil des wirtschaftlichen Erfolges im Landkreis Vechta“, betonte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im niedersächsischen Landtag, Friedhelm Biestmann. „Dieses Netz darf nicht reißen, auch wenn seine Maschen vielleicht größer werden“, warnte der Abgeordnete bei einem Besuch des Landes-Caritasverbandes für Oldenburg am Donnerstag, 14. April.
Gleichwohl könne man nicht jährlich zehn bis zwanzig
Prozent mehr ausgeben, als man habe. „Wenn alles zusammenbricht, sind gerade
die Benachteiligten die Dummen“, mahnte der Politiker.
Unter anderem gelte es, verstärkt Menschen zu gewinnen, die ehrenamtlich für
andere arbeiten würden, wünscht sich der Neuenkirchener Landtagsabgeordnete.
Die Bewegung nach dem Tod des Papstes erlebte Biestmann als „Rennaisance vieler
Sinnfragen, die unser Leben ausmachen“. Über diese Reaktion freue er sich sehr.
Seine Sorge, dass „das soziale Netzwerk irrreparable Brüche bekommt“, äußerte Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe. Im Bereich der Altenpflegeausbildung setzt sich der Landes-Caritasverband deshalb derzeit für die Wiedereinführung der Altenpflegeumlage ein. Alle Altenheime müssten danach in einen Topf einzahlen, aus dem entstehende Ausbildungskosten finanziert würden.
Die seien nicht gering, erklärte Altenhilfereferent
Manfred Bockhorst. Wenn ein Altenheim sechs Schüler ausbilde müsse es - um
betriebswirtschaftlich arbeiten zu können - eine Vollzeitkraft entlassen.
Jeweils 7.250 Euro pro Schüler und Jahr müssten von den Einrichtungen derzeit
selbst getragen werden.
Pflegeheime auch aus dem Caritasbereich seien daher häufig nicht mehr bereit,
Auszubildende anzustellen. 2004 hätten in Niedersachsen 205 Plätze in
Altenheimen für den Teil der praktischen Ausbildung gefehlt, berichtete Bockhorst.
Die Schulplätze für den theoretischen Teil seien dagegen vorhanden gewesen. In
den 23 Caritas-Pflegeheimen im Oldenburger Land arbeiten im Moment 49
Auszubildende.
Zu unterstützen versprach der CDU-Politiker auch die Arbeit der katholischen Schwangerenberatung. Seit 2001 wird diese allein aus Kirchensteuermitteln finanziert. Biestmann: „Wir müssen den Frauen helfen, wenn sie ja zu ihrem Kind sagen“.
Dietmar Kattinger,
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 04441/8707-640