Vechta/Oldenburger Land. Die neun Kliniken der vor drei Jahren gegründeten „Betriebsführungsgesellschaft Oldenburger Münsterland und Region Quakenbrück“ wollen ihre Zusammenarbeit künftig weiter verstärken. Das teilten deren Geschäftsführer am Donnerstag, 19. Juli, in Vechta vor der Presse mit.
Unter anderem deshalb treten die Kliniken in den Landkreisen Cloppenburg, Vechta sowie dem nördlichen Landkreis Osnabrück künftig unter dem Namen „Corantis-Kliniken“ auf.
Hauptziel des Krankenhausverbundes im Südwesten Niedersachsens ist es, „die aktive Zusammenarbeit unter Aufrechterhaltung der vorhandenen Standorte zu fördern“, beschrieb Corantis-Sprecher Heinrich Titzmann (Quakenbrück) das Ziel der Arbeit.
Zum Verbund gehören neben dem Christlichen Krankenhaus Quakenbrück die Kliniken St. Josefs-Hospital (Cloppenburg), Krankenhaus St. Elisabeth (Damme), St. Antonius-Stift (Emstek), St.-Marien-Stift (Friesoythe), St. Anna-Stift (Löningen), St. Franziskus-Stift (Lohne), Clemens-August-Stift (Neuenkirchen) sowie das St. Marienhospital (Vechta).
„Zu diesem Verbund gibt es keine Alternative“, machte der Quakenbrücker Krankenhausvorstand stellvertretend für alle Verwaltungsleiter deutlich. Weitere innovative Lösungen müssten in der medizinischen Zusammenarbeit ebenso gesucht werden wie in der Erschließung von wirtschaftlichen Ressourcen. Titzmann: „Das Kirchturmdenken hat verloren“.
Eine gemeinsame Holding schloss Titzmann für die nahe Zukunft aus. Wohl aber vorstellen könne er sich „Dreiecks- oder Tandemlösungen“. Auch die Möglichkeiten der Erweiterung des Verbundes seien begrenzt „und auch nicht wünschenswert“, blickte der Krankenhausexperte in die Zukunft.
Vielmehr ginge es darum, „medizinisches Know-How von einem Haus in die anderen zu transportieren“. Bereits jetzt würden alle Häuser beispielsweise auf die Röntgenuntersuchungen der anderen Kliniken zugreifen können.
Durch die so genannte Telemedizin könne ein Patient im Löninger Krankenhaus vor laufender Kamera untersucht werden. Neurologen aus Quakenbrück können durch die übertragenen Bilder in Diagnose und Entscheidung für eine Therapie einbezogen werden.
Vechta und Lohne werden im Bereich einer Akutgeriatrie zusammenarbeiten. Auch der „psychiatrischen Unterversorgung im Landkreis Vechta“ (Titzmann) will der Verbund der Corantis-Kliniken begegnen.
Das Cloppenburger St. Josefs-Hospital unterstütze das St. Antonius-Stift in Emstek im Bereich der Narkosemedizin, führte der Corantis-Sprecher aus.
Die acht katholischen Häuser sowie das Quakenbrücker Krankenhaus in ökumenischer Trägerschaft beschäftigen insgesamt 4.100 Mitarbeiter und halten 1800 Betten vor. In sechs Einrichtungen mit einer Geburtshilfeabteilung kamen 2006 rund 3.200 Kinder zu Welt.
Pro Jahr behandeln sie 62.000 Patienten stationär und 96.000 Patienten ambulant. Die Umsatzerlöse der Mitglieder des Klinikverbundes betrugen 2006 etwa 190 Millionen Euro.
An die Krankenhäuser sind unter anderem zehn Pflegeeinrichtungen, acht Sozialstationen und fünf Krankenpflegeschulen angeschlossen. Pro Jahrgang werden dort 329 Schülerinnen und Schüler ausgebildet.
90 Prozent der Mitarbeiter in der Pflege seien ausgebildete Fachkräfte, beschrieben die Verwaltungsleiter.
Der Name Corantis ist ein Wortspiel aus den drei lateinischen Begriffen Corpus (=Körper), Anima (= Seele) und Spiritus (=Geist). Weitere Infos unter www.corantis-kliniken.de .
Dietmar Kattinger, Landes-Caritasverband, Referent für
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 04441/8707-640