Cloppenburg-Stapelfeld.
Eine „dramatische Zunahme an Unterstützungsbedarf
bei Eltern und Kindern bei der Kommunikation“ gibt es im Bereich von
heilpädagogischen Kindergärten sowie Integrationsgruppen von
Kindertagesstätten. Das sagte der Referent für Behindertenhilfe des
Landes-Caritasverbandes, Josef Wolking, am Donnerstag, 17. Februar, im Rahmen
einer niedersächsischen Fachtagung in der Katholischen Akademie Stapelfeld.
Dass
ganz grundlegende Fertigkeiten immer weniger vorhanden seien, beklagte die
Leiterin des Sprachheilkindergartens Bakum,
Anita
Thölke. So könnten Kinder ihrem Gegenüber häufig nicht mehr in die Augen
schauen, nicht mehr „Bitte“ oder „Danke“ sagen und würden nicht mehr vorher
fragen, bevor sie sich etwas nehmen.
Zwar hätten Informationskanäle unter
anderem durch das Internet zugenommen, aber die Kinder hätten niemanden mehr, dem
sie ihre Fragen stellen können. Es fehle Zeit oder das gemeinsame Mittagessen,
da beispielsweise beide Eltern berufstätig seien.
Dass
die Insassen einer Justizvollzugsanstalt im Gefängnis zum ersten Mal in ihrem
Leben gemeinsame Mahlzeiten erlebt hätten, berichtete Hauptreferent Werner Tiki
Küstenmacher (München).
Der
Rat der Expertinnen – unter Ihnen auch Maria Lüken (Cloppenburg-Stapelfeld) und
Petra Overkamp (Meppen) - an die Eltern: nicht noch mehr Förderprogramme für
die Kinder. Sich vielmehr Zeit nehmen für die Söhne und Töchter sowie einfache
Dinge und den Alltag miteinander erleben.
Dietmar Kattinger
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 04441/8707-640