Am 29. Oktober ist Welt-Schlaganfalltag - Selbsthilfegruppe "Schlaganfall" lädt weitere Betroffene und Angehörige ein - Treffen einmal pro Monat
Lohne / Landkreis Vechta (LCV) "Wieso reagiert meine rechte Hand nicht?" fragt er sich. Sein Fuß auch nicht. "Ich werde wohl falsch gelegen haben", beruhigt sich der damals 72-Jährige. "Ein Nerv wird eingeklemmt sein", sagt sich der Lohner, der in dem Moment noch nicht weiß, dass er in dieser Nacht im Jahre 2019 einen Schlaganfall hatte.
Weil er weiß, dass er mit den damit verbundenen Fragen alleine nicht weiterkommt, schließt er sich noch im gleichen Jahr der dortigen Selbsthilfegruppe für Menschen an, die wie er einen plötzlichen Schlaganfall erlebt haben.
Eine gute Handvoll Teilnehmer sind sie in der Lohner Gruppe. Und möchten gerne weitere Betroffene in ihre Runde einladen.
"Weil man einzeln nicht stark ist", erleben die Teilnehmer. So wie die heute 60-Jährige, die mit 46 ihren ersten Schlaganfall erlitt. Mit 48 ihren zweiten und inzwischen als Expertin ihrer eigenen Krankheit jedes Anzeichen eines weiteren Schlaganfalls deuten kann, wenn wieder einer um die Ecke kommt. Eine Frau, die anderen Tipps geben kann zu Medikamenten, guten oder schlechten Reha-Orten oder zur Frage der Pflegestufe.
In vielem unterscheiden sich die Gruppenmitglieder, in vielem gibt es Gemeinsamkeiten: etwa in der Erfahrung, dass die Krankheit tatsächlich "wie ein Schlag kam". Oder dass Belastendes vorausging: ein Todesfall, große Sorgen in der Familie oder beides zusammen.
Betroffen seien alle vom Gleichen: "Beim einen schlimmer, bei der anderen weniger schlimm." Auch der Satz fällt in der Runde aus tiefer Überzeugung: "Man kann das Rad nicht zurückdrehen." Aber sie alle wollen "das Beste draus machen und freudig weiterleben."
Die Gruppe trifft sich an jedem ersten Dienstag im Monat im Seniorentreffpunkt des Ludgerus-Werkes Lohne (Brinkstraße 41) jeweils von 10.30 Uhr bis 12 Uhr. Weitere Infos: Landes-Caritasverband, Bettina Rühlmann (Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe), Tel. 04441/8707-0 oder unter kontaktstelle@lcv-oldenburg.de.
So prüfe ich, ob jemand einen Schlaganfall hat: FAST-Test
Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
Arms (Arme): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.
Speech (Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
Time (Zeit): Zögern Sie nicht, wählen Sie unverzüglich die 112 und schildern Sie die Symptome.
Quelle und weitere Infos: https://www.schlaganfall-hilfe.de