Cloppenburg-Stapelfeld. Die Bedeutung von Werten in Unternehmen hat der langjährige Vorsteher des Benediktinerklosters Meschede, Stephan Schröer, am Dienstag, 26. Mai, beim 2. Abend der Caritas herausgestellt. „Sie sind Kraftquellen und erzeugen Lust am Arbeiten“, sagte er vor rund 100 Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Kirche. Studien hätten belegt, dass ein Viertel eines Unternehmenserfolges von der jeweiligen Unternehmenskultur abhinge.
Gemäß der Regel des Heiligen Benedikt empfahl er den Zuhörern in der Katholischen Akademie Stapelfeld eine „gesunde Tagesstruktur“. Die könne bestehen aus sieben Stunden Arbeit, sieben Stunden Schlaf, drei Stunden für das Gebet und drei Stunden für Muße. Letztere Zeit könne für die Erweiterung der Modelleisenbahn oder das Wiederentdecken des verstaubten Klaviers in der Ecke verwendet werden.
Autorität sei vor allem eine „Autorität des Beispiels“, sagte der Theologe und studierte Volkswirt. Eine Führungskraft solle sich durch „Fachkompetenz in Einheit mit menschlicher Reife“ auszeichnen. „Er suche mehr geliebt als gefürchtet zu werden“, zitierte er den Ordensgründer Benedikt.
Manager müssen sich durch innere Ruhe und Verlässlichkeit auszeichnen, sagte Schröer. „Kränkungen machen dagegen krank.“ Der Mitarbeiter, der verletzt werde, ziehe sich zurück. Wer dagegen geschätzt werde, könne seine Kreativität entfalten ähnlich einem Verliebten.
Schröer, der die Benediktinerabtei Königsmünster zu einem gefragten spirituellen Ort aufgebaut hat, riet davon ab, Kleinigkeiten endlos zu diskutieren. „Manchmal braucht es die schnelle Entscheidung aus dem Bauch.“
Grundsätzlich brauche jede Gruppe klare Führung. Entscheidend für den Leiter eines Unternehmens sei es, sich seiner Visionen immer wieder zu vergewissern.
Dietmar Kattinger
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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